Vita

Als ich die schwarzen und weißen Tasten unseres Schul-Pianos zum ersten Mal sah, verweilte mein Blick etwas länger darauf und meine Gedanken versuchten neugierig dieses Tastenbrett zu ergreifen. Irgendwann ergab sich die Gelegenheit, einmal selbst Hand anzulegen und dem Instrument Töne zu entlocken. Ehrfurchtsvoll und aufgeregt lauschte ich dem Ganzen und empfand das Erlebte als etwas Schönes und Besonderes, etwas, dass sich gänzlich von meinem normalen Dasein unterschied. So, als öffnete sich ein Tor zu einer anderen Welt....

Klassischer Musikunterricht stand nie zur Debatte. Ich war dreizehn Jahre alt und der Jüngste. Wir waren drei Jungs und das Geld, welches meine Eltern verdient hatten, musste gerecht verteilt werden. Also gab es keine Sonderbehandlung. Ich hatte auch nicht das Gefühl, dass ich Musikunterricht bräuchte, denn als unser Musiklehrer in der Schule irgendwann einen Synthesizer auspackte (es war ein DX 21 von Yamaha) wusste ich, so etwas will ich auch haben. Ein Gerät, welches eine Vielzahl von Klängen erzeugt, welche wiederum Staunen und Begeisterung ob des Möglichen hervorriefen. Damit werden die Songs gemacht, die man im Radio hört, dachte ich mir damals. Also wünschte ich mir mit fünfzehn ein Keyboard und es wurde ein Yamaha PSS-170, auf dem ich bald meinen ersten eigenen Song spielte. Mein ganzer Stolz.

Anfang der 1990er Jahre konnten wir verschiedenste (echte) Synthesizer und Gerätschaften auftreiben und produzierten für lokale Kölner Bands aus der Hip-Hop-Szene, unter anderem einen Track für die "4 Reeves". Für ein lokales Dokumentar-Video wurde auch Musik beigesteuert.

Ende der 1990er Jahre zog ich dann aus der Großstadt aufs Land. Ich und ein paar Jungs gründeten die Band "Jet-O-Matix" und wir traten mit einer Mischung aus Rock mit Reggae-Vibes im hiesigen Umland auf. Auftritte, Produktion unserer Musik, mein Job … es war eine wilde, aber gute Zeit. Leider trennten wir uns 2009 aus beruflichen und familiären Gründen.

Nach Umzug auf ein – ich nenne es mal "Anwesen" – passierte bis auf die akustische und musikalische Untermalung eines kleinen Hörspiels für eine Freundin nicht viel. Es folgten ein paar "kalte" Jahre, in denen ich mich hauptsächlich der Vergangenheit und der Gegenwart widmete und wo die Musik erstmal in den Hintergrund trat. Aber musikalische Ideen waren immer da und so richtete ich mir mein kleines aber feines Heimstudio ein, wo ich an meinen alten und neuen Songs arbeite.